Abflug

Es ist 4 Uhr morgens in Sachsen und ich wache von meinem Zwei-Stunden-Schlaf auf und kontrolliere das letzte Mal, ob ich auch wirklich alles habe. In meinen beiden Koffern habe ich noch genügend Platz, doch die Waage lässt leider kein Gramm mehr zu. 

Mein Flug ging von Dresden nach Düsseldorf und dann nach Newark. So war es zumindest geplant. Schon in der Nacht bekam ich eine E-Mail, dass mein Flug nach Düsseldorf Verspätung hat. Am Flughafen angekommen, bestätigte es sich. Also hieß es Flug umbuchen - zum Glück alles kostenlos. Nun ging es für mich erst nach Frankfurt und dann nach Newark. Doch zuvor kam erstmal der schlimme Teil - Abschied von meiner Familie nehmen. In meinem Kopf habe ich mir diesen Moment immer unglaublich schlimm vorgestellt, doch genau deswegen war es dann in Wirklichkeit nur halb so schlimm. 

Die Flüge habe ich dann nur mit schlafen, essen, trinken und Filme schauen verbracht, obwohl ich eigentlich produktiver sein wollte...

Am Flughafen lernte ich zwei weitere Au Pair Mädels kennengelernt und habe mit ihnen zwei Stunden mit Warten verbracht.

Denn wir sind 16:00 gelandet, sind jedoch erst 18:30 im Hotel angekommen.

Trainingsschool

Erschöpft und müde laufen wir in unser wunderschönes Hotel und checken erstmal bei AuPairCare ein. Und wie sich herausstellte, habe ich in all dem Trubel total vergessen, APC bescheid zu geben, dass ich meinen Flug umbuchen musste. Aber es ist trotzdem alles gut gegangen. 

Im Zimmer angekommen, lerne ich auch gleich eine meiner Zimmergenossinnen kennen: ein 26 jähriges Mädchen aus Brasilien. Mit ihr habe ich mir dann auch die ekligste Pizza geteilt, die ich je gegessen habe. Ja, man hat schnell die Unterschiede zwischen Deutschland und den USA gemerkt. Denn auch das Wasser was in New York aus den Leitungen kommt, findet man in Deutschland nur in Schwimmbädern. 

Später lerne ich auch noch meine zweite Zimmergenossin kennen: ein Mädchen aus der Schweiz. 

Am nächsten morgen hieß es: 6 Uhr morgens aufstehen. Zum Glück habe ich den Jetlag kaum gespürt, aber müde war ich trotzdem!

Die erste Class begann um 8 und wir wurden nach Staaten aufgeteilt. Danach stellen sich die Lehrer vor und es wurden uns allgemeine Informationen mitgeteilt. Mit mir saßen 137 Au Pairs (darunter 2 Jungs) aus 21 Ländern in dem Raum und lauschten den Lehren, die super nett und durchaus witzig waren. Themen die an diesem Tag behandelt wurden, waren unter anderem: Informationen über das Au Pair Programm (zum Beispiel Arbeitszeiten), Developmental Milestones, Aktivitäten für die Kinder und vieles mehr. 

Nach dem Ende der letzten Class für den Tag, ging es auch direkt zum Bus um nach New York zu fahren. 

In NYC angekommen hat ein Tourguide uns per Bus einige interessante Orte von NYC erklärt und gezeigt. Der erste Stopp war ein Park mit Sicht auf die Freiheitsstatue und die Skyline. Der zweite Stopp war der Central Park und zu guter letzt: Time Square. 

Und ja New York ist eine schöne Stadt, doch nicht meine. Der Time Square war ein kleiner Kulturschock für mich. Alles war bunt, laut, hell und überfüllt. Dazu kommt noch, dass wir uns unser Abendbrot dort suchen sollten. Und natürlich gibt es am Time Square viele Restaurants. Dachte ich zumindest. Doch in Wirklichkeit hattest du die Auswahl zwischen Hot Dog, Hot Dog und Hot Dog. 

Der zweite Tag begann ebenfalls wieder um 6 Uhr. Müde schleppten wir uns alle in die Klassenzimmer, um ein Erste Hilfe Kurs zu absolvieren. Weitere (mal mehr, mal weniger interessantere) Themen waren: Behaviour, Communication und Departure Infos.

Nach den Classes bin ich noch mit ein paar netten Mädels in die Mall gefahren und haben ein FroYo gegessen und die Zeit genoßen. 

Der letzte Tag war kurz, aber umso aufregender, denn in wenigen Stunden wird jeder seine Gastfamilie treffen! Doch trotz allem gab es noch wichtige Dinge zu besprechen: Sicherheitshinweise, Heimweh und wie es ist seine Gastfamilie zu treffen. Bevor sich all unsere Wege trennten, gab es noch 10 Minuten in denen man Nummern austauschen und Fotos machen konnte - oder man hat einfach nur der Musik zugehört oder getanzt. 

Nach dem Mittagessen ging es dann auch endlich zum Flughafen, wo ich mich erstmal in eine super lange Warteschlangen zum Check-In anstellen musste. Doch es ging alles erstaunlich schnell und eine Stunde später fliege ich schon über Amerika hinweg zur anderen Küste. Und je näher ich San Francisco komme, desto mehr steigt meine Aufregung.


Ankunft in der Gastfamilie

Aus dem Flieger raus und runter zum Kofferband - und da sehe ich schon meine Gastmutter. Wir umarmen uns und warten gemeinsam auf meinen Koffer und quatschen. Und wir verstehen uns zum Glück richtig gut! Auf der fast zweistündigen Fahrt zu meinem neuen zu Hause, genieße ich schon die neue kalifornische Aussicht mit Palmen und Hochhäusern. Am Haus angekommen, sehe ich wie zwei kleine Köpfe aus dem Fenster schauen und dann aus der Garage heraus rennen. Mein Gastvater kommt auch gleich hinterher und begrüßt mich herzlich. Doch meine zwei Hostkids sind noch etwas schüchtern aber unglaublich aufgeregt und wollen mir direkt alles zeigen. Schon jetzt schmilzt ihre Niedlichkeit mein Herz! Nachdem die Kids schlafen, esse ich Abendbrot mit meinen Gasteltern und bin überrascht, dass sie sogar noch netter sind, als beim Skypen. 

Am nächsten morgen sind die Kinder schon überraschend offen. Mein Hostjunge hat meine Hand gehalten und beide haben mich auch schon direkt umarmt. Ich bin echt unglaublich glücklich, dass meine Ankunft so einfach war und dass alles so ist, wie ich mir es vorgestellt habe!